unterhaltende (witzige) oder belehrende Kurzerzählung über histor. Ereignisse, bezeichnende Taten oder Worte geschichtl. Persönlichkeiten.
(griech. 'Unveröffentlichtes')pointierte, kurze, meist auf komische Wirkung abzielende und personenbezogene Geschichte.
Eine kurze Prosaerzählung, die von phantast. Zuständen u. Vorgängen berichtet. Als eine Urform des Erzählens (für Kinder wie für Erwachsene) ist das M. bei allen Völkern verbreitet. Das europ. Volks-M. erzählt neben naiven Stoffen auch zahlr. oriental., die sich seit den Kreuzzügen, bes. aber seit der Übersetzung der arab. Slg. »Tausendundeine Nacht«, stark verbreitet haben. Die lebendige mündl. Überlieferung des Volks-M. hat mit der verbreiteten Slg. »Kinder- u. Haus-M.« (1812/14) der Brüder Grimm u. mit ähnl. Slg. einen gewissen Abschluß gefunden. Der erzähler. Reiz des M. gab den Anstoß zu zahlr. Kunst-M., die die Eigenarten des Volks-M. als bes. Stilmittel einsetzen. Die bekanntesten Kunst-M. schrieben L. Tieck, Goethe, C. Brentano, W. Hauff, E. Mörike u. H.Ch. Andersen.