Eine in allen Religionen verehrte übersinnl., unendl. Macht in personaler Gestalt; Schöpfer und Lenker allen Naturgeschehens und des Schicksals der Menschen. Der Monotheismus (Judentum, Christentum, Islam) geht von einer einzigen Gottheit aus, während der Polytheismus (z.B. Jägerkulturen) die göttl. Eigenschaften auf versch. Götter verteilt. Für alle Religionen ist der Glaube an G. konstitutiv, sein Ursprung ist jedoch nicht völlig geklärt. Die Philosophie sieht den Urgrund des Seins je nach Standpunkt in einem scholast. Gottesbeweis, im Deismus, Pantheismus, Atheismus oder negiert die Bestimmbarkeit eines G. In der monotheist. Bibel ist G. der absolute Schöpfer, der durch den Menschen nicht definierbar, sondern von ihm nur in göttl. Offenbarung (z.B. durch Jesus Christus als Gottes Sohn) erfahrbar ist. Die kath. Theologie hat lange versucht, in Anlehnung an philosoph. Definitionen (Platon, Aristoteles) von G. als dem 'Sein an sich', G. und G.erfahrungen zu vermitteln.
(Astronomie) H.sgewölbe, Firmament, Sphäre, das scheinbare Gewölbe über dem Beobachter als dem Mittelpunkt, das die Gestirne »trägt« u. durch den Horizont in eine obere (sichtbare) u. eine untere (unsichtbare) Halbkugel zerlegt wird. Durch die Streuung des Sonnenlichts in der Atmosphäre erscheint der H. blau. Senkrecht über dem Beobachter liegt der Scheitelpunkt oder Zenit, entgegengesetzt der Fußpunkt oder Nadir. Die durch Zenit u. Nadir gehenden Kreise heißen Scheitel-, Vertikal- oder Höhenkreise; auf ihnen werden die Sternhöhen gemessen. Die Verlängerung der Erdachse heißt Welt- oder H.sachse. Sie trifft den H. in dessen Nord- u. Südpol (H.spole).