zu den M.gewächsen gehörender, immergrüner Halbschmarotzer, der v. a. Laubhölzer befällt. Die von Vögeln auf andere Bäume übertragenen Samen bilden eine Haftscheibe, von der aus die primäre Saugwurzel in die Rinde eindringt; von dort aus dringen sekundäre Senker in den Holzkörper ein. Der Parasitismus besteht darin, daß die M. den Wirtspflanzen Wasser u. Mineralstoffe entnimmt. – M.-Extrakte werden arzneil. (Wirkstoff: Lektin) zur Förderung der Abwehrbereitschaft des Immunsystems genutzt. – Die M. spielt im engl. Weihnachtsbrauchtum eine Rolle.

(Viscum)Gattung der M.gewächse mit rd. 100 v.a. trop. Arten, in Deutschland heim. u.a. die Laubholzmistel (Viscum album), ein bis 1 m hoher, immergrüner Halbparasit auf Bäumen, derbe lederartigen Blätter, gelbl. Blüten und erbsengroße Früchte; verbunden mit allerlei Bräuchen, z.B. Kußfreiheit unter M.zweig bei Julfesten.
Beiname der unbemannten Einwegversion der Ju 88 im Gespann mit einem bemannten Leitflugzeug. Die Kombination war auch als 'Huckepack', 'Vater und Sohn' oder unter dem amtl. Tarnnamen 'Beethoven' bekannt. Die Ju 88 trug als sog. Verbrauchsgerät an Stelle der Kanzel eine 1.5-t- oder 3.5-t-Hohlladung mit 'Elefantenrüssel' (Distanz-Zünder), diente also takt. als fliegende Bombe. Die Leitflugzeuge, Jagdeinsitzer vom Typ Me 109 oder Fw 190, waren auf einem Strebebock an der Rumpfoberseite des Bombers befestigt, dessen Motoren bis in Objektnähe allein liefen und die M. auf 380 km/h brachten. Erst dann ließ der Pilot das Leitflugzeug an, lenkte die Ju 88 aus etwa 5 bis 1 km Entfernung durch ein Visier in flachem Gleitflug auf das Ziel und koppelte sich zum Heimflug ab. Die ersten 15 Prototypen kamen 1943 zur Flugerprobung; im Frühjahr 1944 wurden die scharfen Gefechtsköpfe in Peenemünde getestet. Die erste Einsatzstaffel flog Ende Juni 1944 mit 5 M. zwei Nachtangriffe gegen die Invasionsflotte in der Seinebuc