bis 1945 Provinz des Dt. Reiches zw. Weichsel und Memel, 1937 rd. 37 000 km² und 2,5 Mio. Einw., Haupstadt Königsberg. Landschaftl. ist O. ein Teil des Balt. Höhenrückens mit weiten waldbedeckten Sanderflächen und zahlr. Seen v.a. in Masuren. Beliebte Urlaubsgebiete waren die Dünenlandschaften an der Küste mit Nehrungen und Haffs. Ansonsten dominierten Land- und Forstwirtschaft.
der 2. Weltkrieg entzündete sich auch an der Frage nach einer Landverbindung zwischen dem Reichsgebiet und der Provinz Ostpreußen, die nach dem 1. Weltkrieg durch den polnischen Korridor abgetrennt worden war. Nach dem 2. Weltkrieg ging Ostpreußen als Teil der deutschen Ostgebiete dann ganz für Deutschland verloren. Das rd. 37,000 km² große Gebiet war von den etwa 2.5 Mio. deutschen Einwohnern verlassen oder durch Vertreibung geräumt worden und wurde im Potsdamer Abkommen in West-Ost-Richtung etwa hälftig geteilt: Der Norden wurde sowjetischer, der Süden polnischer Verwaltung unterstellt. Der Nordteil mit der Hauptstadt Kaliningrad (früher Königsberg) ist nach dem Zerfall der Sowjetunion erneut eine Enklave zwischen Litauen und Polen ohne Landverbindung zu Rußland, zu dem er gehört.
(geschichte) O. bildete sich im 16. Jh. aus dem Land des Dt. Ordens und kam 1618 an Brandenburg, dessen Kurfürst 1701 zum König 'in' Preußen wurde und den Namen auf seine gesamten Stammlande übertrug, so daß das Ausgangsland den Namen O. erhielt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde O. durch Abtretung des Korridors an Polen zur dt. Insel zw. Polen und Litauen, und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der N als Bezirk Kaliningrad (Königsberg) sowjet. der S poln. Verwaltung unterstellt. Der russ. Teil ist heute wieder eine Exklave zw. Polen und Litauen.