Hans, Düsseldorf 10.9.1898, +Bad Godesberg 13.2.1973 - Seine Bedeutung liegt weniger in seiner politischen Rolle als in der Beispielhaftigkeit seines Falls für den Umgang mit der NS-Vergangenheit: Der Jurist Globke trat nie der NSDAP bei, wurde aber als Ministerialrat im Reichsinnenministerium einer der eifrigsten Verfechter der Entrechtung der Juden. Er verfaßte einen Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen, setzte sich für das zwangsweise Führen der Vornamen 'Sara' und 'Israel' durch alle Juden ein und zeichnete 1944 persönlich einen Erlaß ab, der den Übergang des Vermögens ermordeter Juden auf das Reich regelte. Nach dem Krieg für die CDU im Bundestag und 1953 Staatssekretär Adenauers im Bundeskanzleramt, behauptete Globke stets, mit seinen Kommentaren die NS-Gesetze abgemildert zu haben. Mehrere Rücktrittsangebote nahm Adenauer nicht an.