(lat.)ironisch-witzige, bissige oder höhn. menschl. Schwächen, Laster, Torheiten darstellende literar. Form. Ansätze zur Kunst der S. finden sich bereits in der griech. Literatur, voll ausgebldet aber wurde sie erst durch röm. Schriftsteller (u.a. Horaz, Martial, Petronius). Im Mittelalter meist als Fabel auftretend ('Reineke Fuchs'), wurde die S. im 16. Jh. als Streitform populär (u.a. Brant, Murner, Fischart). In der Barockdichtung wird v.a das Nachahmen fremder Einflüsse und jegl. Prunk satir. behandelt (u.a. Moscherosch, Logau). Erst Goethe (Literatursatiren) belebte die dt. S. wieder, die in Frankreich (u.a. Voltaire) und England (u.a. Swift) blühte. In der Romantik folgten Tieck, F. Schlegel und Brentano; im 19. und 20. Jh. dominierte die zeitkrit., soziale und polit. S. (u.a. Grabbe, Heine, K. Kraus, Tucholsky, Kästner).
ein literar. Werk (beliebiger Gattung), das Mißstände oder bestimmte Anschauungen kritisiert, indem es sie lächerlich macht.