Nördl. Bezirk in Berlin; bis 1960 Amtssitz des Präs. der DDR, deshalb auch abwertende Bez. für die Reg. der ehem. DDR.
im Westen und in der Bundesrepublik wurde die einseitige Erklärung der DDR, Ostberlin sei ihre Hauptstadt, nicht akzeptiert, da ganz Berlin unter Viermächtekontrolle stand und wieder als Hauptstadt eines vereinten Deutschlands vorgesehen war. Wie man daher kurz von 'Bonn' sprach, wenn die Bundesregierung gemeint war, so bürgerte sich im Westdeutschland der 1950er Jahre die Bezeichnung 'Pankow' ein für die Staatsführung der DDR, denn in diesem Ostberliner Stadtteil residierte u.a. Pieck, erster Präsident der DDR, im Schloß Niederschönhausen, das später Gästehaus der Regierung der DDR wurde, einige Ministerien befanden sich in Pankow sowie die Wohnungen von Grotewohl, Becher u.a. Mit der Kurzbezeichnung betonte man im Westen den Alleinvertretungsanspruch und diskriminierte zugleich die DDR, denn sonderlich vornehm war der Vorort Pankow nicht; die eigentliche Regierung saß zudem in Berlin-Mitte.