Lat. Filum = Draht und granum = Korn. Man versteht darunter "gekörnter Draht"; alte, ornamentale Drahtbiegetechnik aus zierlichen, dünnen, wie zu Seilen geflochtenen (gekordelten) Drähten. Bekannt seit ca. 2000 v. Chr. aus Troja. Eine meist händisch durchgeführte Technik, die besonders in den Alpenländern als Trachtenschmuck verwendet und als Volksschmuck in den orientalischen Ländern beliebt ist. Drähte aus Gold oder Silber werden in Ziermustern auf einen mit Gold- oder Silberkörnchen bedeckten Metallgrund gelötet. Ab dem 20.Jh. ohne Unterlage zu einem feinen, durchbrochenen Gespinst geflochten und nur an den Berührungspunkten gelötet.
Materialstärke der Drähte bis zu 0,01 mm. Zur Ornamentgestaltung verwendet man entweder nur gekordelte Drähte, oder mit Schneideeisen geschnittene und dann flach gewalzte Drähte in verschiedenen Stärken. Auch auf dünne Metallstreifen werden gekordelte Drähte aufgelötet. Gelötet wird mit Streulot. Nach dem Abbeizen erfolgt die künstliche Altversilberung mittels Schwefelleber oder Oxidbeize.
(italien. aus lat. filum, 'Faden' und granum, 'Korn'), Goldschmiedearbeit aus gezwirnten Gold- und Silberfäden oder aus Metalldraht mit aufgelöteten Körnern; erstmalig bezeugt ist F. um -2,500 v.Chr. in Troja, später in der german. Goldschmiedearbeit der Völkerwanderungszeit, dann in der byzantin.|und in der roman. Kunst (Bucheinbände), bes. Entwicklungen gab es im Orient, in Indien und China. In neuerer Zeit hat F. als Schmuck Verbreitung in der europ. Volkskunst gefunden.
Feingliedriger Schmuck aus Silber- u. Golddraht.
(italien.)Goldschmiedetechnik, bei der Edelmetalldrähte zu einem kunstvollen Geflecht verarbeitet und mit aufgelöteten Körnern dekoriert werden.