Dieser Terrorismus im engeren Sinn, der Terrorismus von unten gegen den Staat führte nach der Studentenbewegung zu schweren Belastungen der deutschen Demokratie, erreichte aber das Gegenteil des Erhofften: Nicht Mobilisierung der Massen war die Folge, sondern nach den ersten Morden der Ruf nach mehr Staat, Polizei, law and order. Bedenkliche Operationen am Rechtsstaat (Extremistenbeschluß, Kontaktsperregesetz, Einschränkung der Rechte der Verteidigung u.a.) fanden daher breite Zustimmung. Auf dem Höhepunkt der Krise im Herbst 1977 nach der Entführung von Schleyer, dem Versuch der Freipressung von inhaftierten Terroristen durch eine parallele Flugzeugentführung und dem harten Durchgreifen des Staates geriet das Land an den Rand der Hysterie: Während die einen gegen angebliche intellektuelle 'Sympathisanten' hetzten, sahen andere die 'kriegsgefangenen' Terroristen staatlicher 'Isolationsfolter' ausgesetzt. Trotz weiterer Morde war dem deutschen Terrorismus jedoch die Spitze gebrochen, obwohl er s
seit ca. 1970 stark angewachsene, internat. verbreitete Art polit. motivierter Gewaltanwendung u. -androhung Einzelner oder kleiner Gruppen, bes. durch Attentate u. erpresser. Geiselnahme bzw. Luftpiraterie. T. kann sowohl von links- als auch von rechtsextremist. Bewegungen erfolgen. Seit 1978 ist eine »Europ. Konvention gegen den T.« in Kraft. In Dtld. steht die Bildung einer terrorist. Vereinigung unter Strafe.
(lat.)polit. motivierte Gewaltanwendung durch extremist. Gruppen und Einzelpersonen; gerichtet gegen den herrschenden Staatsapparat und seine Repräsentanten. Ziel des T. ist die Verunsicherung des Regierungs- oder Polizeiapparates, die Aufkündigung der Loyalität mit der Regierung und den Herrschenden, die Destabilisierung polit. Verhältnisse und die Aufmerksamkeit der (Welt-)Öffentlichkeit. Terrorist. Aktionen unterscheiden sich vom staatl. ausgeübten oder tolerierten Terror durch die Stellung zur Macht. - Im 20. Jh. haben sich viele Befreiungsbewegungen im Widerstand gegen Kolonialismus oder Fremdherrschaft terrorist. Mittel bedient: nat. Befreiungsbewegungen der 3. Welt, die ETA (bask. Befreiungsbewegung), die IRA (Irisch-Republikan. Armee), jüd. Terrororganisationen, palästinens. Befreiungsorganisationen. tamil. Untergrundorganisationen u.a. Die terrorist. Aktionen beschränkten sich nicht nur auf das eigene Land; durch Flugzeugentführungen, Geiselnahme, Attentate und internat. Zusammenarbeit
im weiteren Sinn ist jede Gewaltanwendung oder Androhung von Gewalt ohne Rechtsgrundlage Terrorismus (lateinisch 'terror' = Schrecken). So gesehen ist 'Staatsterror' ein Widerspruch in sich, da Gewaltregime ihre Unterdrückungsmaßnahmen oft in Rechtsform gießen. Das aber ist von der höheren Warte der Menschenrechte aus nur die Codifizierung von Unrecht, wie es etwa die Rassengesetzgebung im 3. Reich oder das Grenzregime der DDR war. Sie erfüllten beide den Tatbestand des Terrorismus, allerdings in einem höchst unterschiedlichem Ausmaß. In den Augen von Sozialrevolutionären können aber auch demokratische Systeme subtilen Staatsterror ausüben, z.B. durch Monopolisierung der politischen und wirtschaftlichen Macht, durch Manipulation der Massen mittels vernebelnder veröffentlichter Meinung, Bestechung der Bevölkerung durch ('schein'-)soziale Leistungen und relativen Wohlstand ('Konsumterror'). Ein solcherart ausbeuterisches System herrschte nach etwa im Sozialistischen Deutschen Stundentenbund (SDS) v + prikaži više