die Lehre von der Abb. der Erdoberfläche in Karten u. von der Herstellung der Karten (Kartenlehre), auch die Lehre von der Kartenbenutzung (Kartenkunde).
(griech.)Lehre und Technik der Land- und Seekartenherstellung. Ältestes Zeugnis der K. ist eine babylon. Tontafel, die das Gebiet vom Libanon bis Persien darstellt (um -388 v.Chr.). Auch Chaldäer und Griechen übten die K.; auf wiss. Grundlage wurde sie von Erathostenes gestellt, der in Ägypten erste Gradmessungen durchführte. Für die Spätantike und das Mittelalter wurde das Atlas-Werk des Ptolemäus (um 125 n.Chr.) bestimmend. Anstöße zur Weiterentwicklung kamen v.a. aus dem maritimen Bereich, Portolani (Schifferkarten) gaben im 15. und 16. Jh. ein immer genaueres Bild der Erde. Neue Maßstäbe setzte Mercators Weltkarte (1569, Zylinderprojektion). Frz. Astronomen schufen im 17. und 18. Jh. die Voraussetzungen für die moderne krit. K. mit mathemat. begründeten, flächentreuen Netzen; mit der trigonometr. Vermessung Frankreichs (1750/1792) begann das Zeitalter der systemat. topograph. Aufnahmen. + prikaži više