(lat.-griech.)von Comte geprägter Begriff für die Lehre von den Formen und der Entwicklung menschl. Zusammenlebens. Im 19. Jh. im Gefolge der Trennung von Staat und Gesellschaft als Wiss. entstanden, beschäftigte sich die S. v.a. analyt. mit den sozialen Umwälzungen durch die Industrialisierung. Um die Jh.wende mehrten sich die Bestrebungen der theoret. S. um den Entwurf von soziolog. Kategorien (einer begriffl. S. im Sinne G. Simmels), mit denen die empir. S. gesellschaftl. Wirklichkeit präzise und verbindl. beschreiben kann. Daraus erwuchsen betriebs-, gruppen-, volkssoziolog. Ansätze sowie Methoden wie Meinungsforschung, Strukturuntersuchungen u.a., die polit. und ökonom. genutzt wurden und werden.