Stadt am linken Tigrisufer ca. 120 km nördlich von Bagdad; im Altertum Sumere; Abbasidenresidenz von 836/892. Längs des Tigris sind aus Grundrissen und Ruinen neben dicht aufeinanderfolgenden Privathäusern mehrere Paläste bestimmbar. Von der großen Freitagsmoschee sind noch die Umfassungsmauern erhalten und das spiralförmige Minarett 'Malwiya'. Das achtseitige Mausoleum Qubbet al Suleibiyya gilt als Besonderheit der Baukunst des 9. Jh.; es enthält drei Kalifenbestattungen. Das herausragende kunstgeschichtliche Ereignis, das sich mit S. verbindet, ist der Beginn einer abstrakten Flächenmusterung im Schrägschnittstil. Dieser Stil wird auch als 'abbasid. Reichsstil' bezeichnet. Er wirkte sich bis Ägypten und Turkestan aus. - In S. wurden auch vorgeschichtliche Keramiken des 6. Jt. v.Chr. gefunden, bemalt mit stilisierten Tier- und Menschenfiguren.