Odilon, eigtl. Bertrand-Jean R., frz. Maler und Graphiker, Bordeaux 22.4.1840, +Paris 6.7.1916, Hauptvertreter des frz. Symbolismus in der Kunst, Schüler von Gérome, Bresdin und Fantin-Latour, schloß sich von Anfang an nicht den Impressionisten, seinen Altersgenossen, an, sondern suchte phantast. Vorstellungen und Visionen zu gestalten. Er studierte Delacroix, ging auf Bosch und Bruegel zurück, auch Goya war ihm wichtig und für seine Motivwelt literar. Vorbilder wie E.A. Poe und Flaubert. Die literar. Symbolisten um 1881 erkannten die ihnen gleichgerichtete Tendenz bei ihm, später verehrten ihn die Nabis und dann die Surrealisten als Vorläufer. 1883/1889 entstanden ausschließlich graph. Blätter; in seiner letzten Zeit bevorzugte R. das Pastell (Blumenpastelle und -aquarelle). Lithograph. Folgen: 'Dans le rêve' (1878). 'Versuchung des hl. Antonius' (1888). 'Les Fleurs du Mal' (1890). 'Apokalypse des Johannes' (1898).