literar. Werk, das die Geschichte oder die Aufklärung eines Verbrechens zum Gegenstand hat, im 20. Jh. zur Massenware geworden. Der K. erfuhr in der angelsächs. Literatur des 19. Jh. seine Prägung, sie schuf den Typ des scharf beobachtenden und log. denkenden Detektivs, der mehr oder weniger aus Hobby Verbrecher verfolgt (E.A. Poe, A.C. Doyle, A. Christie), bzw. (in Amerika) des Privatdetektivs, der seine Begabung Klienten zur Verfügung stellt (D. Hammett, R. Chandler). In neuerer Zeit wird der K. gern als Mittel der Milieuschilderung und der Gesellschaftskritik genutzt (Sjöwall-Wahlöö; A. Malet). Daneben hat die myth. Figur des Verbrechers immer auch die große Dichtung zu K.-ähnl. Werken herausgefordert (Schillers 'Verbrecher aus verlorener Ehre', A. v. Droste-Hülshoffs 'Judenbuche', Kleists 'Michael Kohlhaas', Dostojewskis 'Schuld und Sühne', Dürrenmatts 'Der Richter und sein Henker' u.a.).