(Budget Etat), jährl. systemat. Zusammenstellung der geplanten Ausgaben und der geschätzten Einnahmen eines öffentl. Gemeinwesens. Grundsätzl. muß der H. ausgeglichen sein, bei Haushaltsdefiziten notfalls durch Kreditaufnahmen. Über den H. hinausgehende Ausgaben müssen durch einen Nachtragshaushalt abgedeckt werden. Da das Regierungshandeln maßgebl. durch den H. bestimmt wird, bezeichnet man ihn auch als in 'Zahlen gegossenes Regierungsprogramm'. Parlamentsdebatten über den H. werden daher oft zu grundsätzl. Aussprachen genutzt.
Ausgaben und Einnahmen müssen im Haushaltsplan ausgeglichen sein, was notfalls durch Neuverschuldung geschieht, da kein Posten ohne Finanzierung genehmigt werden kann. Sind einmal unvorhergesehene Ausgaben erforderlich, geschieht deren Genehmigung im Wege eine Nachtragshaushalts. Größte Posten im ordentlichen Haushalt betreffen beim Bund Soziales, Verteidigung und Verkehr, die Länder wenden am mesiten für Kultur- und Bildungsaufgaben auf, bei den Gemeinden dominieren Infrastrukturkosten (Bauten, Verkehr, Ver- und Entsorgung), auf allen drei Ebenen spielen Personalkosten eine erhebliche Rolle, was die Spielräume für Umschichtungen oder Sparmaßnahmen einengt. Erhöhung der Einnahmen durch Steuererhöhungen ist nur sehr begrenzt möglich, da die Planer auf die Konjunktur und die Belastbarkeit der Wähler Rücksicht nehmen müssen. Bei der Verwendung der bewilligten Gelder müssen die Behörden zweckmäßig, wirtschaftlich und sparsam vorgehen. Unabhängige Rechnungshöfe prüfen das nach Ablauf des HaushaltsEtat, Budget, die Gegenüberstellung der voraussichtl. Einnahmen u. Ausgaben der öffentl.-rechtl. Körperschaften (Staat, Länder, Gemeinden) für ein oder zwei Haushaltsjahre; werden nach Verabschiedung des H. durch das Parlament noch zusätzl. Mittel benötigt, so ist ein Nachtragshaushalt erforderlich.
Bund, Länder und Gemeinden brauchen zur Erfüllung ihrer Aufgaben Geld, das sie v.a. durch Steuern, aber auch durch Gebühren, Gewinne aus eigenen Unternehmen und Beteiligungen, Kreditaufnahmen u.a. einnehmen. Wie das Geld verwendet werden soll, wird in einem meist für ein Jahr (Haushaltsjahr) geltenden Haushaltsplan, auch Etat oder Budget genannt, festgelegt. Er ist auf Bundesebene ein Kompromiß aus den Forderungen der verschiedenen Ministerien und wird vom Finanzminister dem Kabinett zur Beratung und Billigung vorgelegt, dann dem Bundestag und den zuständigen Ausschüssen zugeleitet und nach Debatte verabschiedet. Diese Debatte trägt immer grundsätzliche politische Züge, da der Haushaltsplan die Ziele der Bundesregierung spiegelt; er zeigt ja, wo sie sich besonders engagieren, wo sie sparen und welchen Rang sie welcher Aufgabe zuweist. Der Plan wird daher auch als 'Regierungsprogramm in Zahlen' bezeichnet. Im Streit darüber klären Regierung und Opposition öffentlich ihre politischen Positionen.