Hansa, seit dem 12./13. Jh. übl. Bez. für die genossenschaftl. Vereinigung dt., bes. norddt. Kaufleute, veranlaßt durch gemeinsame Handelsinteressen u. die Notwendigkeit gegenseitiger Unterstützung im Ausland. Später traten an die Stelle der einzelnen Kaufleute als Mitgl. die Heimatstädte. Gegen Ende des 13. Jh. kam es zu einem losen Gesamtverband unter der Führung der Reichsstadt Lübeck. Mitgl. der H. waren Städte vom Niederrhein bis Livland, von Stockholm bis Krakau u. Breslau; sie hatte Kontore u. Faktoreien in London, Bergen, Oslo, Kopenhagen, Nowgorod u. a. außerdt. Städten. In ihrer Blütezeit im 14. Jh. hatte die H. über 160 Mitgl. War der Handel gefährdet, so stellte die H. eine ansehnl. Streitmacht. Die Erschließung des großen einheitl. Wirtschaftsraumes der H. führte zum Aufblühen der Städte, vor allem in N- u. O-Europa. Mit dem Erstarken Englands u. der Niederlande, dem Entstehen der Territorialstaaten durch zunehmende Macht der Landesfürsten kam es im 15./16. Jh. zum Niedergang der H., im 17. Jh. z
u ihrer Auflösung. Bremen, Lübeck u. Hamburg nennen sich noch heute »Freie Hansestadt«.
Hanseaten
die Bürger der H.städte.
(althochdt. hansa 'Schar')aus Kaufmannsvereinigungen hervorgegangener, spätmittelalterl. Städtebund mit polit.-ökonom. Zielsetzung. Im 14. Jh. schlossen Städte an der Nord- und Ostseeküste Handels- und Schutzverträge zur Sicherung ihrer Handelsbeziehungen, Keimzellen der H. 1356 konstituierten sich die wend. (norddt.) Städte unter Führung Lübecks als größte Gruppe der H., andere Küsten- und Binnenstädte folgten, so daß die H. zeitweise rund 90 Mitglieder hatte und v.a. die Ostsee beherrschte. Niederlassungen in ganz Europa brachten ihr wirtschaftl. Blüte, führten aber auch zu Konflikten mit den nord. Staaten und den Niederlanden. Das Erstarken der Territorialstaaten bewirkte den allmähl. Niedergang der H. im 16. und 17. Jh. bis zum letzten H.tag 1669.