Guarino, ital. Baumeister, Modena 17.1.1624, +Mailand 6.3.1683, Hauptmeister des ital. Spätbarock, wirkte hauptsächlich in Turin; die Werke in Messina, Paris und Lissabon, die seine Geltung erwiesen, sind untergegangen. G. führte die von Borromini eingeleitete Entwicklung der sich durchdringenden und durchkreuzenden Raumteile zu ihrer höchsten Steigerung. Sein Einfluß auch auf die dt. Baukunst des Spätbarock, zumal auf L. v. Hildebrandt, war groß. Seine Gedanken über Architektur legte der eigentlich als Mathematiker bekannte Theatinerpater nieder in seiner 'Architettura civile' (1737 erschienen, doch seit 1688 in Stichen z.T. bekannt geworden). Werke in Turin: Cappella in der Kathedrale La Consolata (1679). Palazzo Carignano (1680). S. Lorenzo (1668/1687). Palazzo dell'Accademia (1679; als Jesuitenkonvikt erbaut).