Abk. und Propagandabez. für 'Vergeltungswaffe 1', die wie die V 2 zu den 'Wunderwaffen' gehörte, die angebl. in letzter Minute die Kriegswende und damit den unablässig beschworenen 'Endsieg' bringen sollten. Bei der V 1 handelte es sich um den unbemannten Flugkörper Fieseler Fi 103, der bei einem Gesamtgewicht von 2,180 kg einen 850-kg-Gefechtskopf bis zu 370 km weit transportieren konnte. Ein Argus AS 014 Staudruckrohr über dem Heck entwickelte 335 kp Schub für 480 bis 640 km/h des Stummelflügel-Geschosses. Der Kurs wurde mittels automat. Kreiselkompaß vorgegeben, den Absturz über dem Ziel löste ein propellergetriebenes Zählwerk durch Abschalten der Brennstoffzufuhr aus. Die Luftwaffe hatte die Flugbombe in Konkurrenz zur Heeresrakete A 4 (V 2) speziell zum Fernkampf gegen London entwickelt, Deckname 'Kirschkern' oder Flakzielgerät FZG 76. Die Großserienproduktion verzögerte sich bis März 1944; insges. wurden 30,329 Exemplare zum Stückpreis von 5,060 RM gebaut. Erprobung und Einsatz der V 1 oblagen dem